Kein Aprilscherz

Trotz leichter Steigerung sind in Deutschland immer noch zu wenige Frauen in Führungspositionen.

Der Arbeitsmarkt für weibliche Führungskräfte ist eher ein Aprilscherz. Eine kurze Information zu Beginn des Beitrags. Seit wann kennt man den Aprilscherz? Vor ca. 400 Jahren wurde die Redewendung „Jemanden in den April schicken“ das erste Mal in Bayern aufgeschrieben. Also muss der Aprilscherz in Deutschland mindestens so alt sein. Wie auch immer, man könnte annehmen, dass der Arbeitsmarkt in Deutschland in Bezug auf „Frauen in Führungspositionen“ eine ebenso veraltete und verkrustete Struktur sowie Tradition zu haben scheint.

Der Frauenanteil im DAX stieg 2021 lediglich auf 18,1%. In den Top-Etagen börsendotierter deutscher Unternehmen gibt es immer noch zu wenige Frauen. Zwar erhöhte sich die Zahl weiblicher Vorstandsmitglieder in den 160 Unternehmen der DAX-Familie um 20 auf 94 Top-Managerinnen, das ist schlichtweg zu wenig. Es war laut Ernst & Young (EY) der höchste Wert und der stärkste Anstieg mit Beginn der Ausweitung im Jahr 2013, jedoch ist zum Stichtag 1. Januar 2022 weiterhin keine einzige Frau im Führungsgremium. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland weiter extrem hinterher. DAS ist kein Aprilscherz!

Das DIW Managerinnen-Barometer verzeichnete aktuell (Stand Januar 2022) 139 Vorständinnen – 38 mehr als 1 Jahr zuvor. Damit stieg der Frauenanteil in den Vorständen der 200 umsatzstärksten Unternehmen auf knapp 15%. Das entspricht einem plus von mehr als 3 Prozentpunkten. (@DIW_Berlin)

„Ähnlich wie die gesetzliche Geschlechterquote für Aufsichtsräte scheint auch die Mindestbeteiligung für Vorstände ein effektives Instrument zu sein, um den Frauenanteil in Spitzengremien zu erhöhen“, sagt Virginia Sondergeld, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsgruppe Sender Economics am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW in Berlin.

Wenn man nach oben in die ChefInnen Etagen schaut, sollte man auch einen kurzen Blick nach unten richten. Während 2018 rund 28% der erwerbstätigen Frauen zu Niedriglöhnen arbeiten, taten dies lediglich 16% der Männer. Insgesamt sind Frauen mit 61% aller Niedriglohnbeschäftigten überrepräsentiert. Ihnen gelingt auch seltener als Männern der Aufstieg in bessere Bezahlung. (25% gegenüber 32%).  (Quelle: Bertelsmann Stiftung) DAS ist kein Aprilscherz!

Absolventinnen Consulting ist der Meinung, dass ALLE gemeinsam daran arbeiten sollten, dass diese Zustände und Zahlen in einigen Jahren endlich der Vergangenheit angehören!

 

Foto: freepik.com/javi-indy

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